Digitale Bürgerbeteiligung Anlagenpark in Tübingen
Corona bedingt mussten 2020 und 2021 viele Präsenzveranstaltungen für Bürgerbeteiligungen abgesagt werden. Eine Alternative sind digitale Formate und dies auch unabhängig von Pandemiezeiten. So lassen sich mit digitalen Formaten Zielgruppen erreichen, die mit den bewährten Bürgerworkshops und Bürgerversammlungen nicht erreicht werden, sei es, weil sie keine Zeit haben oder weil für sie die direkten Formate abschreckend sind. Die Bürgerbeteiligung für die Umgestaltung des Anlagenparks war zunächst als Workshopverfahren in Präsenz geplant und wurde dann in ein digitales Format überführt. Mit Kurz- und Langfilmen sowie Planvorstellungen auf der Projekt-homepage wurden die Entwurfsstände vorgestellt. Anregungen und Kritik waren über email und über Social Media möglich, so dass auch direkte Interaktionen und Diskussionen möglich wurden. Die komplette Auswertung mit Beantwortung jeder Frage/Anregung wurde wiederum auf der homepage eingestellt. Die Beteiligung lief zunächst über 3 Wochen und wurde dann um 2 Wochen verlängert. Die Werbung für die Beteiligung wurde über die Printmedien, Social Media und soziale Netzwerke sowie Plakate vor Ort geschaltet. Die örtliche Zeitung schaltete parallel über den gesamten Zeitraum der Beteiligung Artikel, in denen Inhalte der Entwurfsplanung erläutert wurden. Das digitale Format wurde anschließend inhaltlich, qualitativ und quantitativ ausgewertet.
Im Fazit ließ sich feststellen, dass mit dem Projekt deutlich mehr Menschen erreicht wurden als mit einem analogen Format, es gab vielfältige und differenzierte Rückmeldungen, die in die Planung eingearbeitet werden konnten. Es wurden insbesondere auch Familien erreicht, die sonst meistens schwer für Beteiligungen zu aktivieren sind. Nicht zuletzt konnten mit den Ergebnissen der Beteiligung gezeigt werden, dass weite Teile der interessierten Stadtöffentlichkeit das Projekt befürworten und die teils deutliche Ablehnung des Projektes sich auf eine vergleichsweise kleine Gruppe bezieht.
In der Stadt + Grün habe 03_2021 ich einen Artikel über Chancen und Risiken digitaler Beteiligungsformate veröffentlicht. (Stadt+Grün 03_2021)