Umgestaltung Anlagensee in Tübingen
Der Anlagensee in Tübingen wurde 1904 als Schmuck- und Fischteich im Anlagenpark angelegt. Er ist seit vielen Jahrzehnten ein hoch eutrophiertes Gewässer mit einer geringen Organismenvielfalt. Trotz verschiedener Maßnahmen ist seine Wasserqualität bis heute schlecht. Dennoch ist der See in seiner Grundstruktur ökologisch bedeutsam. Der See ist das zentrale Landschaftselement des Anlagenparks, allerdings wird er den Ansprüchen an ein attraktives Stadtgewässer heute nicht gerecht.
Die Umgestaltung des Anlagesees verfolgt das Ziel der nachhaltigen Verbesserung der Wasserqualität, der Neugestaltung der Uferbereiche, die Schaffung von Rückzugsräumen für Tiere, der Verbesserung des Wassererlebens für die Parknutzer:innen durch differenziert gestaltete Zugänge und die Verbesserung der mikroklimatischen Wirksamkeit.
Folgende Maßnahmen werden durchgeführt:
– Entschlammung
– Sanierung der Ein- und Auslaufbauwerke zur Reduzierung der Fremdeinträge
– Anlage differenzierter Uferzonen im Wechsel von bepflanzten Ufern und Uferzugängen
– Veränderung des Seegrundrisses, der Tiefenprofilierung sowie der Neigung der Uferböschungen, Schaffung einer abwechslungsreichen neuen Uferlinie
– Realisierung von Bereichen mit Unterwasserpflanzen, Verbesserung der Verdunstungswirkung durch Röhricht
– Neupflanzung stadtklimageigneter und standortgerechter Bäume, Anlage differenzierter und insektenfreundlicher Bepflanzungen
– Anlage von Rückzugsräumen für (geschützte) Tierarten
– Schaffung neuer und differenzierter Seezugänge von naturnah bis urban sowie Aufenthaltsmöglichkeiten am Ufer
– Errichtung einer Seeterrasse mit Café
– Errichtung eines Steges mit Aufenthaltsmöglichkeiten
Projektumfang: Konzept und Projektleitung für das Baudezernat der Stadt Tübingen
Projektlaufzeit: seit 2017
Projektbeteiligte: bhmp Planungsgesellschaft (Landschaftsarchitektur, Artenschutz), Breinlinger Ingenieure (ingenieurtechnische Bauwerke), Bioplan-Landeskulturgesellschaft (Sanierungskonzept), Gewässerökologisches Labor Dr. Wurm (Limnologische Untersuchungen), Berghof Ingenieure (geo- und umwelttechnische Untersuchungen, Konzept Seeentschlammung)
Kosten: 3,5 Mio EUR